Der Hype um Clubhouse

Wer in den letzten Tagen im Internet oder auf Social Media unterwegs war, hat sicherlich schon von Clubhouse gehört: die neue Social Audio App aus den USA hat es nun auch in Deutschland auf die App Charts geschafft. Momentan ist die Plattform nur für iOS, also iPhone Nutzer erhältlich. Zudem wird eine Einladung von einem aktiven Clubhouse Mitglied benötigt, um selbst die App benutzen zu können. Auf eBay-Kleinanzeigen werden die begehrten Clubhouse Einladungen für bis zu 250 Euro angeboten – und das, obwohl die App eigentlich kostenlos ist. Diese künstlich erzeugte Knappheit sorgt für Exklusivität und dadurch auch für eine gewisse „fear of missing out“ (FOMO). Das macht es bei den Menschen umso beliebter.

Was genau ist Clubhouse?

Clubhouse ist eine sogenannte „Drop in Audio App“. Sie ist eine Mischung aus Live-Podcast und virtueller Konferenz. Es gibt verschiedene Räume, in denen die Nutzer per Audio mit anderen Clubhouse-Usern diskutieren können. Die Moderatoren eines Raumes legen das Thema und die „Speaker“ fest. Um einer Diskussion zuzuhören muss nur dem Raum beigetreten werden. Die Zuhörer können durch ein virtuelles Handheben den Moderatoren zu verstehen geben, dass sie gerne an der Diskussion teilnehmen möchten und etwas zu sagen haben. Funktionen wie Liken, Teilen oder Kommentieren wie auf den Social Media Plattformen Instagram oder Facebook gibt es bei Clubhouse bislang nicht. Alles findet Live statt und wird auch nicht abgespeichert, es kann also nicht im Nachhinein noch angehört werden.

Probleme mit der DSGVO

Datenschutzbeauftragte kritisieren die App: ähnlich wie beim Messenger-Dienst WhatsApp wird der Nutzer dazu aufgefordert alle Kontakte, die auf seinem Handy hinterlegt sind mit Clubhouse zu teilen. Jeder, der nicht alle diese Personen vorher um Erlaubnis bittet, verstößt mit der Freigabe der Nummern und persönlichen Informationen eigentlich gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Trotzdem sorgt die Audio App für Begeisterung, obwohl sie so unterschiedlich zu den bereits etablierten Social Media Plattformen ist – oder gerade deswegen.   

Bei den bekannten Social Media Apps Facebook und Instagram stehen Bilder im Vordergrund, bei Twitter der geschriebene Text. Clubhouse füllt nun die Lücke einer ausschließlich auf Audio basierenden Social Media Plattform. Ob sich der Social Audio Trend und die App Clubhouse auch in Zukunft weiter durchsetzen werden oder ob es sich lediglich um einen vorbeigehenden Hype handelt lässt sich noch nicht sagen. Fest steht aber, dass Clubhouse momentan bei unzähligen Menschen sehr beliebt ist.