Sound Branding – „Geht ins Ohr, bleibt im Kopf“

Die visuelle Erscheinung von Unternehmen ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Marketingstrategie. Vor allem in Zeiten von Podcasts und Sprachassistenten wie Siri und Co. sind allerdings auch akustische Maßnahmen unerlässlich. Sound Branding, auch unter dem Namen akustische Markenführung bekannt, ist ein Überbegriff und beschreibt den Prozess des Hörbarmachens einer Marke. Durch diese auditiven Komponenten möchte das Unternehmen einen höheren Wiedererkennungswert erreichen und sich aus der Masse hervorheben.

Arten von Sound Branding

Es gibt verschiedene Arten des Sound Branding. Das Audiologo ist typischerweise eine Melodie, ein Ton, ein Klang oder auch nur ein Geräusch. Es ist kurz, prägnant und einprägsam und dient der akustischen Identifizierung einer Marke. Wahrscheinlich fällt jedem sofort ein passendes Beispiel ein. Einige sehr bekannte Audiologos sind die Telekom-Melodie oder auch das gesungene „Dibadibadu“ der ING-DiBa Bank.

Ein weiterer Bestandteil der akustischen Markenführung ist der sogenannte Jingle. Dieser ist eine Melodie, die mit einem Text hinterlegt und meistens gesanglich dargestellt wird. Die Komposition enthält entweder einen Werbespruch oder die zentrale Botschaft des entsprechenden Unternehmens bzw. der Marke. Nachdem sich der Jingle bei der Bevölkerung etabliert hat, kann er auch ohne den Text verwendet werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Jingle des Autoglasservices Carglass („Carglass repariert, Carglass tauscht aus“) oder auch „Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso“ des deutschen Süßwarenherstellers Haribo.

Bei der nächsten Form des Sound Branding werden viele sofort an die Werbungen der deutschen Lebensmittelfirma Seitenbacher denken. Das Unternehmen verwendet für beinahe jeden Radio- oder TV-Spot dieselbe Stimme – und zwar die des Firmenchefs, der durch seinen unverkennbaren Dialekt einen echten Wiedererkennungswert hat. Diese Methode nennt man Markenstimme oder auch Unternehmensstimme. Wichtig hierbei ist, dass die gewählte Stimme langfristig und konsequent für die verbale Kommunikation einer Firma verwendet wird.

Diese Regel gilt nicht unbedingt für Markenlieder, auch Corporate Songs genannt. Diese können entweder speziell für eine Marke entwickelte Kompositionen oder bereits existierende, lizensierte Fremdkompositionen sein. Ein Unternehmen, das weltweit dafür bekannt ist in ihren Werbespots Markenlieder zu verwenden ist Coca-Cola. Zwar benutzen sie nicht immer denselben Song, aber auch Jahre später werden bestimmte Lieder noch mit der Marke in Verbindung gebracht, wie zum Beispiel das Weihnachtslied „Wonderful Dream (Holidays Are Coming)“ von Melanie Thornton oder auch „Taste The Feeling“ von Avicii und Conrad Sewell.

Abschließend gibt es noch eine letzte Art des Sound Branding: die Soundscape, bei der eine atmosphärische Klangumgebung gestaltet wird. Einsatz findet diese unterschwellige Maßnahme in realen Verkaufsräumen, wie z.B. Messeständen oder auch im Internet.

Das Ziel all dieser akustischen Maßnahmen ist eine Steigerung des Wiedererkennungswertes der Marke. Der Hörer soll selbst mit verschlossenen Augen erkennen, um welches Unternehmen es sich handelt.