Steigende Bildschirmzeit: Wie Kinder digital heranwachsen

Kinder und Jugendliche verbringen bereits im jungen Alter, immer mehr Zeit vor dem Bildschirm. Doch der Eintritt in die digitale Welt und die damit einhergehende Bildschirmzeit ermöglicht ihnen nicht nur einen regen Austausch untereinander, sondern birgt auch das Risiko negativer Erfahrungen.

„Nur noch 5 Minuten!“ – ein Satz, den wohl viele Eltern hören, wenn die Kinder vor ihrem Smartphone oder Tablet sitzen. Sie wollen weiter mit ihren Freund:innen chatten, nur noch das YouTube-Video zu Ende gucken oder ihr Online-Game nicht unterbrechen. Knapp zwei Stunden verbringen Jugendliche derzeit täglich in der digitalen Welt. Dabei steigt die Bildschirmzeit je älter die Kinder werden stetig an.

Kontakt zur digitalen Welt erfolgt immer früher

Die Auswertung der repräsentativen Umfrage des Branchenverbands Bitcom ergab, dass Kinder im Vergleich zum Jahr 2014 deutlich früher eigene Mobilgeräte besitzen. Im Alter zwischen sechs und 18 Jahren besitzt der Umfrage zufolge jedes zweite Kind ein eigenes Tablet und sogar 71 Prozent ein eigenes Smartphone. Mit den Mobilgeräten erfolgt auch der erste Kontakt mit den sozialen Medien immer früher. Dabei erfreuen sich vor allem YouTube, TikTok und der Kurznachrichtendienst WhatsApp besonderer Beliebtheit bei den Heranwachsenden. Mit zunehmendem Alter wenden sich die Jugendlichen dann vermehrt Instagram zu.

Risiken für Kinder allein im Netz

Mit der steigenden Bildschirmzeit erhöht sich auch das Risiko negative Erfahrungen im Netz zu sammeln. So zeigt die Bitcom-Umfrage, dass etwa ein Viertel aller Kinder bereits Erfahrungen mit Beleidigungen, Mobbing und ängstigenden Inhalten machen mussten. Auch sexuelle Belästigung, besonders bei jungen Mädchen, zählt der Umfrage zufolge zu den negativen Erfahrungen im Netz. Thematisiert werden die Online-Erfahrungen der Heranwachsenden jedoch nur mit etwa einem Drittel der Eltern. Gerade im Hinblick auf eine zunehmende Digitalisierung unserer Welt, sieht der Bitcom-Geschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder Eltern und auch Kindergärten und Schulen in der Verantwortung, um Heranwachsende im Umgang mit Medien frühzeitig zu schulen.