Digitale Gesundheit – mach mal Pause!

Soziale Medien sind unsere täglichen Begleiter. Sie fördern den zwischenmenschlichen Austausch und helfen dabei Kontakte zu knüpfen. Aber ebenso wichtig wie Sozialbedürfnisse ist unsere digitale Gesundheit und diese wird auf sozialen Netzwerken täglich auf die Probe gestellt. Angststörungen, Depressionen und verzerrte Körperwahrnehmungen – der ständige Vergleich mit unseren Mitmenschen sowie die Darstellung idealer Lebensstile und Körpervorstellungen birgt Folgen, die uns langfristig schädigen können. Besonders für junge Nutzer:innen kann Social Media eine ernsthafte Bedrohung für die digitale Gesundheit darstellen. Ein achtsamer Umgang mit den sozialen Medien ist daher stets empfehlenswert und das erkennen auch die Anbieter der entsprechenden Online-Plattformen. Neue Features sollen jetzt dazu beitragen, ein digitales Wohlbefinden auch auf Instagram zu gewährleisten.

„Take a break” von Instagram

Nicht zuletzt die laute Kritik an die sozialen Netzwerke bezüglich der Gefährdung unserer digitalen Gesundheit führt schließlich dazu, dass sich neue Funktionen diesem Thema widmen. Die neu etablierten Features für digitales Wohlbefinden schaffen vor allem Abhilfe bei aufkommenden Imageproblemen, mit denen sich die Social Media-Unternehmen auseinandersetzen müssen.

So führt Instagram „Take a Break”, vorerst zunächst als Testversion, ein. Das Feature zur Selbstüberwachung unseres Verhaltens auf dem bildbasierten sozialen Netzwerk soll dazu beitragen, unsere „Online-Zeiten“ einzuschränken und damit psychische Probleme vorzubeugen. Im Rahmen dieses Systems wird nach einiger Zeit ein Pop-Up eingeblendet, das eine Pause suggeriert. Wichtig: Diese Funktion müssen Nutzer:innen selbstständig einstellen. Zusätzlich werden mit der Meldung Tätigkeiten vorgeschlagen, die laut Experten förderlich für die Digitale Gesundheit seien:

  • Atemübungen
  • Gefühle reflektieren
  • Musik hören
  • Erledigungen machen

Im Anschluss folgt die Möglichkeit die Meldung mit dem Bestätigungsbutton „Erledigt“ zu schließen – auch ohne die Pausenempfehlung wahrgenommen zu haben.

Ein Nachteil der Funktion stellt der Einfluss auf den Erfolg von Werbung und E-Commerce-Aktivitäten auf Instagram dar. Diese könnten im Zuge der eingeschränkten Nutzungsdauer geringer ausfallen.

Digitale Gesundheit im Diskurs

Obwohl die Funktion lediglich eine Empfehlung gibt und die Pausen freiwillig bleiben, kann allein die Reflektion unserer digitalen Gesundheit positive Auswirkungen mit sich bringen. Das Feature regt den Diskurs bezüglich psychischer Gesundheit an und verleitet möglicherweise weitere Social Media- Plattformen zu ähnlichen Maßnahmen. Verankert sich ein Bewusstsein für digitale Gesundheit in unsere Gesellschaft, sind jegliche Pausen-Reminder eventuell gar nicht mehr nötig. Bis dahin sind derartige Funktionen eine förderliche Strategie, physisches Wohlbefinden im Internet zu gewährleisten.