Virtuelle Influencer – Fiktion und Realität

Man muss kein Mensch sein, um Influencer zu werden. Diese Tatsache ist mit Sicherheit besonders für jene nicht überraschend, die Haustier-Profilen auf Instagram und Facebook folgen. Dass man allerdings nicht einmal ein Lebewesen sein, geschweige denn existieren muss, ist ein vergleichsweise neuer Trend. Virtuelle, animierte Influencer sind ein immer häufiger auftretendes Phänomen.

Was macht einen solchen Avatar aus?

Ein virtueller Influencer ist eine animierte Persönlichkeit. Sie hat eine eigene Meinung, einen eigenen Geschmack und Modestil. Natürlich steht dahinter eine Person, die durch den Avatar ihre Vorlieben und Präferenzen ausdrückt. Dennoch empfinden viele die computergenerierte menschliche Nachempfindung als interessante, weil andersartige Alternative zu den normalen Influencern.

Ein Beispiel dafür ist Miquela Sousa oder auch Lil Miquela. Sie war die erste virtuelle Influencerin und hat dementsprechend viel Aufsehen erregt. Das spiegelt sich auch in ihren 1,6 Millionen Followern wieder. Ihr Charakter verkörpert ein halb brasilianisches, halb spanisches Mädchen aus Los Angeles. Sie ist modeinteressiert und hat bereits ihren ersten eigenen Song „Not Mine“ herausgebracht.

Eignen sich virtuelle Influencer als Werbepartner?

Aus der Tatsache, dass virtuelle Influencer viel Aufsehen erregen, ergibt sich die Möglichkeit, sie als Werbeobjekte einzusetzen. Marken wie Chanel und Prada haben schon mit Influencern wie Lil Miquela zusammengearbeitet. Die Follower-Interaktion mit diesen ist laut Onlinemagazin Meedia „überdurchschnittlich hoch“, was virtuelle Influencer für Firmen und Dienstleister natürlich besonders attraktiv macht.

Kurzer Trend oder langanhaltendes Phänomen?

Bis zum heutigen Tag ist das Interesse an Miquela und Co. noch nicht abgeflaut. Das liegt vor allem daran, dass die Kunstfiguren intensiv mit ihren Followern interagieren. Viele Menschen kommentieren Beiträge von computergenerierten Influencern, als würde es sich um einen echten Menschen handeln. Jedoch hat der Avatar das selbe Problem wie echte Influencer: Es muss immer neuer, spannender Content gefunden werden, um die Follower bei Laune zu halten. Dieses Problem teilen virtuelle Influencer mit ihren realen Kollegen.