Die Zukunft fährt autonom

Vernetzung, autonomes Fahren, flexible Nutzung und elektronische Antriebe – diese Felder geben die Richtung der Mobilitätsbranche an. Doch insbesondere in der Diskussion um selbstfahrende Fahrzeuge gehen die Meinungen bislang auseinander. Laut Studie des Capgemini Research Institutes würde jeder zweite Deutsche in den nächsten fünf Jahren in ein autonomes Fahrzeug einsteigen. Viele haben Angst ihr Leben in die Hände der Technik zu geben oder fürchten Hackervorfälle. Andererseits ermöglicht die Technologie dem Fahrer weitere zeitliche Freiräume und auch auf die Pünktlichkeit autonomer Busse könnten die Passagiere sich verlassen. Obwohl diese Technologie den Eindruck einer entfernen Zukunftsvision weckt, gibt es bereits erste Testbetriebe autonomer Fahrzeuge.

Forschungsprojekt erprobt fahrerlose Kleinbusse mitten in Hamburg
In Hamburg erprobt der Kleinbus HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) seit August 2019 stufenweise den autonomen Betrieb. Auf einer festgelegten Teststrecke von 1,8 Kilometern in der HafenCity wurde in einer ersten Phase der Betrieb mit einem Fahrzeugbegleiter und ohne Fahrgäste getestet. Als nächster Schritt sollen ab Mitte 2020 erstmals bis zu zehn Fahrgäste mitgenommen werden, während weiterhin ein Fahrzeugbegleiter an Bord sein wird. Bis 2021 soll der komplette Rundkurs selbstfahrend gemäß SAE Level 4 (siehe unten) bewältigt werden. Auf den verschiedenen Stufen sollen Erfahrungen gesammelt werden, um darauf aufbauend die Strecke zu verlängern, den Automatisierungsgrad zu erhöhen und die Geschwindigkeit auf bis zu 50 km/h zu steigern.

Langsame Etablierung der autonomen Fahrzeuge
Auch wenn damit zu rechnen ist, dass autonomes Fahren zu den Mobilitätslösungen der Zukunft gehören wird, gehen Experten von einer langsamen Durchsetzung der Technologie aus. Zunächst wird mit der stärkeren Etablierung von Neufahrzeugen gerechtet, in denen sich der Fahrer zunächst auf allen Autobahnen komplett von der Fahraufgabe abwenden kann. Laut einer Studie des Prognos-Forschungsinstituts werde dies bei 2,4 Prozent im Jahr 2020 der Fall sein, bis 2050 könne der Anteil auf 70 Prozent steigen. Der Verkauf von Autos, die völlig autonom von Tür zu Tür kommen, wird in größerer Zahl erst für nach 2040 prognostiziert.

Level 1: Assistiertes Fahren
Beispiel: ACC (automatische Distanzregelung)
Level 2: Teilautomatisiertes Fahren
Beispiel: Travel Assist (kombinierte Distanzregelung und Spurführung)
Level 3: Hochautomatisiertes Fahren
Beispiel: Staupilot
Level 4: Vollautomatisiertes Fahren
Beispiel: Parkhauspilot
Level 5: Autonomes Fahren
Beispiel: Vollständig fahrerloser Transport